[07.10.2023] –Für den Ernstfall gewappnet: Brand- und Katastrophenschutzeinheiten üben Großschadenslage in Thedinghausen
Was passiert wenn? Um diese Frage drehte es sich am vergangenen Samstag in und um Thedinghausen, als verschiedene Einheiten des Brand- und Katastrophenschutzes vielfältige Szenarien beübten.
Ausgehend vom Brand eines Tanklastwagens auf dem Betriebsgelände der Firma Schröder Gas, breite sich dieser auf eine direkt angrenzende Lagerhalle aus. Mehrere Menschen galten bei Eintreffen der Feuerwehr als vermisst und mussten durch die Feuerwehr aus dem dicht verrauchten Gebäude gerettet werden. Zudem galt es eine noch größere Brandausbreitung, die durch eine Industriebrandsimulationsanlage dargestellt wurde, zu verhindern. Doch nur unweit entfernt kam es zum Brand eines weiteren Lastwagens, wo es nun auch zu einem Austritt von Flüssiggas kam und für weitere anrückende Kräfte zu einer Herausforderung wurde: Dringend benötigtes Löschwasser aus einem Löschwasserbrunnen war nicht verfügbar, hatte sich doch direkt vor diesem ein Verkehrsunfall ereignet. Auch hier waren mehrere Personen betroffen und teils in den Trümmern schwerst eingeklemmt, so dass sie durch die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst unter Einsatz hydraulischen Rettungsgerätes befreit werden mussten. So galt es dann eine Wasserförderung über lange Wegstrecken aufzubauen, um den Löschwasserbedarf einerseits für die Brandbekämpfung an Gebäude und LKW, aber auch für den Betrieb der Berieselungsanlage zur Kühlung angrenzender Tankwagen sicherzustellen.
Wahre Schreckensszenarien auf engstem Raum, resümiert Kreisbrandmeister Dennis Körte zum Abschluss des Übungsvormittags: Wir können mit den Übungsergebnissen zufrieden sein. Viele vorgeplante Konzepte standen auf dem Prüfstand und konnten sich bewähren. Eine detaillierte Nachbesprechung wird folgen, um offene Dinge aufzuzeigen und dort nachbessern zu können.
Für die Einheiten vom Deutschen Roten Kreuz und der Johanniter Unfall Hilfe galt es derweil die sieben teils lebensgefährlich verletzten Personen, die durch Angehörige der Realistischen Unfalldarstellung gemimt wurden, zu behandeln. Dabei stand nicht nur die Patientenübergabe von Feuerwehr an Rettungsdienst im Fokus der Übung, sondern auch die internen Abläufe zur Erstversorgung der Verletzten und Zuführung in ein Krankenhaus, erläutert Marcel Hestermeyer, Referent Katastrophenschutz beim DRK Kreisverband Verden. Auch die Betreuung von evakuierten Personen, die durch Auszubildende des Landkreises Verden gespielt wurden, stand auf dem Prüfstand der Übung. Die Evakuierung selbst wurde in den Ortschaften Dibbersen und Donnerstedt unter Koordination der Technische Einsatzleitung des Landkreises Verden erprobt.
Auch Peter Schröder, Geschäftsführer der Firma Schröder Gas GmbH & Co KG, zeigte sich zufrieden: Wir konnten unsere Alarmpläne, die Sicherheitssysteme und die Wasserversorgung unseres Unternehmensgeländes realitätsnah auf den Prüfstand stellen. Zugleich drückte er umfassenden Dank für den Einsatz der rund 250 größtenteils ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus.
Fast sämtliche Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Thedinghausen, die Ortsfeuerwehr Achim mit Drehleiter und Mannschaftstransportwagen, das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter Unfall Hilfe mit mehreren Ortsvereinen sowie die Polizei waren in das Übungsgeschehen eingebunden, ergänzt Gemeindebrandmeister und Gesamteinsatzleiter Martin Köster und zeigte sich erfreut, dass die Feuerwehrfrauen und -männer die Industriebrandsimulationsanlage während der Übung umfangreich nutzen und zugleich ihre Ortskenntnisse auf dem Firmengelände vertiefen konnten.
Beeindruckt und zufrieden mit dem Zusammenwirken von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Firmenvertretern zum Erreichen der Übungsziele, zeigte sich Ronald Möller, Abteilungsleiter im Fachdienst Ordnung und Verkehr beim Landkreis Verden. Zudem dankte er allen an der Durchführung und Vorbereitung der Übungslage beteiligten, insbesondere aber Bürgerinnen und Bürger für ihr Mitwirken an der Übung. Ein reichhaltiges Mittagessen durch die Verpflegungsgruppe des DRK Ortsvereins Oyten bildete den Abschluss der Übung.
Textquelle sowie Bilder: Kreisfeuerwehr Verden